'DOOM'

DOOM von id software ist fraglos eines der besten Computerspiele aller Zeiten -- ein Klassiker, den ich sogar fast dreißig Jahre nach Erscheinen alle paar Jahre hervorkrame. Mein Spielstil hat sich über die Jahre radikal geändert -- nennen wir zwei meiner Spielstile mal 'Terminator' und 'Selbstmörder':

Terminator spielt auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Er speichert mindestens einmal pro Minute ab und lädt nach einem Fehlschuss oft neu. Er geht langsam und methodisch vor, z.B. indem er Ungeheuer anschießt, sich zurückzieht und ihnen an der nächsten Ecke auflauert. Er häuft ein großes Arsenal an Waffen an, so dass er besonderen Herausforderungen mit überwältigender Feuerkraft begegnen kann.

Selbstmörder spielt auf einem mittleren Schwierigkeitsgrad. Er speichert nie ab, sondern wählt jeden Level einzeln an, um ihn, anfangs nur mit einer Pistole bewaffnet, in einem Rutsch durchzuspielen (was meist mehrere Versuche erfordert und manchmal gar nicht klappt). Er rennt durch die Level und provoziert damit Horden von Ungeheuern. Er metzelt und schlängelt sich durch ihre Reihen - Anhalten bedeutet den Tod.

Wem würdest du während des Spiels lieber über die Schulter gucken?

Das ist natürlich eine rhetorische Frage, aber was kann man für das Rollenspiel daraus ableiten?

  • Suche die Herausforderung (z.B. indem du einen Charakter mit einem Ehrenkodex spielst)!
  • Befleißige dich riskanter Pläne, großer Gesten und eines schnellen Spieles!

Der finnische Rollenspiel-Designer Eero Tuovinen hat einmal sinngemäß gesagt, dass es nicht darum geht, ob man mit einem Charakter der Klasse "Ritter" das Abenteuer überlebt (also formal 'erfolgreich' ist), sondern ob einem das mit einem Charakter (ganz gleich welcher Klasse) gelingt, welcher die eigenen, romantischen Vorstellungen von Rittertum erfüllt -- kurz gesagt, ob das eigene Spiel kleinkariert oder fesselnd ist.

Ganz abgesehen vom eigenen Spielspaß (der m.E. für Selbstmörder und echte Ritter trotz brutaler Rückschläge insgesamt höher ist) soll hiermit daran erinnert werden, dass wir nicht alleine spielen -- unser Spiel sollte auch für die anderen Spielenden und die Spielleitung unterhaltsam sein!

 

 

 


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